St. Martins-Züge in Oespel-Kley
Der Martinstag ist im Kirchenjahr das Fest des heiligen Martin von Tours und ist von dessen Grablegung am 11. November 397 abgeleitet. Er ist in Mitteleuropa von zahlreichen Bräuchen geprägt, wie z.B. auch der von den Oespel-Kleyer Schützen veranstaltete Martinszug am Freitag vor dem 11.11.
Dabei ziehen Kinder mit Laternen durch die Straßen Oespels vom Schulhof bis zum Dorfplatz. Begleitet werden sie von einem Martinsreiter zu Pferd und einer Blaskapelle, die den Kindern die musikalische Unterstützung zum Singen der Martinslieder gibt. Am Dorfplatz wird dann die legendarische Schenkung des Mantels an den Bettler nachgestellt und leibliches Wohl mit Kakao, Glühwein, Bratwürstchen und Martinsbrezel versorgt. Die Laternen werden oft vorher zuhause, im Unterricht der Grundschulen und in den Kindergärten gebastelt.
Foto: M. Spiess
Der Martinszug hätte 2020 zum 54. Mal stattgefunden, ununterbrochen seit 1966. Aufgrund der Corona-Pandemie musste er aber erstmals abgesagt werden. Der vom BSV Oespel-Kley veranstaltete große Oespeler Martinszug ist mit über 600 Teilnehmern einer der größten in Dortmund und soll auch in den kommenden Jahren in gewohnter Weise stattfinden. 2020 musste man sich darauf beschränken, die beleuchteten Laternen als Geste in die Fenster zu hängen.
Bild: R. Jasper
Aber manche Traditionen darf man sich einfach auch durch eine Pandemie nicht nehmen lassen. Dann halt als "Stilleben" im Heimverzehr.
2021 startete der Oepeler Martinszug dann aber wieder voll durch: Zahlreiche Kinder mit farbenfrohen, leuchtenden, zum Teil selbst gebastelten Laternen bildeten mit ihren Eltern einen der längsten Martinszüge die Oespel je gesehen hat. Über 800 Besucher folgten unter Corona-konformen Maßgaben dem Martinsreiter durch die Straßen Oespels. Man hat deutlich bemerkt, dass die Menschen einen Nachholbedarf an Zusammenleben und Gesellschaft haben. Vor allem den Kindern fehlten solche Ereignisse in den vergangenen 20 Monaten.
Foto: M. Spiess