Der Dorney


 

Der Dorney (Naturschutzgebiet Dorneywald) ist die grüne Lunge unserer Orte und die südliche Stadtgrenze zu Witten-Stockum. Seit 2004 weist der Flächennutzungsplan der Stadt Dortmund den Dorney mit einer Fläche von 40,4 ha als Naturschutzgebiet aus. Die offizielle Bezeichnung lautet „Naturschutzgebiet Nr. 25 – Stadtbezirk Lütgendortmund“. Er hat einen sehr alten Laubbaumbestand aus Buchen und Eichen, vereinzelt auch Ahorn und Linden.

 

  

Zwei Bachquellen entspringen noch heute im Dorney: Der Feldbach (entspringt auf Stockumer Gebiet und verläuft durch Kley) und der Oespeler Bach (entspringt an der Grenze zu Stockum {B: 51,4771°; L: 7,3742°} verlief durch Oespel, heute weitestgehend kanalisiert bzw. zum Feldbach umgeleitet). Noch bis Anfang der 1960er Jahre bildete der Oespeler Bach einen Teich auf dem Gebiet des heutigen Parkplatzes am Sportplatz, den "Sieben-Meter-Teich". Im Sommer suchten die Kinder dort Kaulquappen, im Winter konnten sie Schlittschuh laufen.

  

 

Erstmals 1380 schriftlich erwähnt war der Dorneywald in Marken aufgeteilt. Er dehnte sich zu der Zeit etwa bis an die heutige Borussiastraße aus. Wald und Heide waren Eigentum der Bauern und wurden zum Holzeinschlag und zur Viehweide genutzt.

Etwa 1670 wurden im Dorney erste Kohlefunde nachgewiesen, wo eine nur wenige Meter dicke Mergelschicht das Kohlegebirge bedeckt. Im 19. Jahrhundert wurden die zu Tage tretenden Kohleflöze ausgebeutet und die abgetragene Mergelschicht auf einer Waldlichtung gesammelt, der sog. „Mergelkuhle“. Diese wurde später für Freilichtspiele und Dorffeste als Veranstaltungsort mit Waldkulisse angelegt. 

 

  

 

1935 wurde am Eingang zum Dorney das Mahnmal zu Ehren der gefallenen Soldaten des 1. Weltkriegs errichtet. Es spiegelt in Art und Gestaltung den Zeitgeist der 30er Jahre wieder. Bezahlt und gestiftet wurde das Denkmal von Oespeler Bürgern, die eine Stiftungsurkunde im Sockel hinterließen und dieses fernab von jedwedem nationalsozialistischem Heroismus taten.

Zur „Ausführung von Leibesübungen“ wurde die Mergelkuhle 1935 zum Sportplatz umgestaltet. Nach Ende des 2. Weltkriegs diente er bis 1946 als Roma-Sammellager. Anschließend stand er den Sportvereinen SUS Oespel-Kley 08 und Grün-Weiß Kley als Spiel- und Trainingsstätte zur Verfügung. Am 24.4.1982 wurde die lang ersehnte Flutlichtanlage eingeweiht und der rote Aschenplatz 2012 mit grünem Kunstrasen belegt. 

 

  

 

Seit den späten 90ern befindet sich am nördlichen Waldrand ein Geländeparcours für Mountainbiker sowie eine parkähnliche Naherholungsanlage, dem Dorneypark. Ferner wurde Mitte der 90er damit begonnen, die nicht mehr zur Bewirtschaftung stehenden Felder am östlichen Waldrand mit Pionierbaumarten und Strauchrandzonen aufzuforsten und dadurch den Dorney um 5ha zu erweitern. 

 

  

 

Am 26.7.2008 hatte sich eine Gewitterzelle über dem Dortmunder Westen festgesetzt. Innerhalb von 2 Stunden fielen über 200 l/qm Wasser, soviel wie sonst in knapp 3 Monaten zusammen. Diese Wassermassen konnte auch der Waldboden des Dorney nicht aufnehmen, Hauskeller und Straßen in Oespel und Kley und wurden überschwemmt. Das war der Anlass für weitreichende Baumaßnahmen von Regenrückhaltebecken und Ablaufdrainagen im Dorney und angrenzenden Freiflächen.

 

  

 

Jedes Jahr im Mai bietet der Dorney noch ein ganz besonderes Naturschauspiel: Wie von Schnee oder Raureif bedeckt, erstrecken sich im westlichen Teil des Waldes große Flächen von Bärlauch. Man bemerkt man sofort den betörenden Duft, der stark an Knoblauch erinnert.

 

  

Das Regenrückhaltebecken am Denkmal des Dorney war von Beginn an ein umstrittenes Projekt. Ende 2019 war es nach einigen baulichen Problemen fertig - aber schön war das "Lehmloch" nicht. Auf Initiative von Jutta Opländer haben sich Anlieger gedacht, säen wir doch mal einfach einige Wildblumen aus. Mit einer Blütenpracht von Sonnenblume bis Rauke, von Mohnblume bis Schafsgabe, begeistert das Areal durch eine vielzahl an Wildblumen aller Formen und Farben. Den Blumenliebhabern ein Dank für dieses kreative Engagement.

   

Leider hat das Grünflächenamt der Stadt Dortmund im Mai 2021 unter Empörung der Anwohner durch eine Mäh-Aktion das Blütenmeer für dieses Jahr zunichte gemacht. Aber so nach und nach erobert die Natur sich ihr Terrain zurück und die Blumen kommen allmählich wieder. Und das Starkregenereignis vom 14. Juli 2021 hat gezeigt, dass die Regenrückhaltung auch mit Bewuchs funktioniert.

 

  


Die Rückhaltebecken an der Hedwigstraße, hinter der Hauptschule und neben der Grundschule haben gut funktioniert. Die plötzlich auftretenden Wassermassen wurden gut aufgenommen und kontrolliert den Ablaufbächen und der Kanalisation zugeführt.

 

  Fotos: R. Jasper, A. Horster 

 


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